Kipplaufwaffen – Sind sie noch ganz dicht?


Gute Präzision, gleich bleibende Treffpunktlage sowie eine lange „Lebensdauer“ Ihrer Waffe ist zu einem grossen Teil abhängig wie gut das Laufbündel in den Verschlusskasten (Basküle) eingepasst ist.
Die auftretenden Kräfte während dem Schuss werden vom Lauf, Basküle und den Verriegelungsteilen aufgefangen. Diese müssen äusserst präzise aufeinander eingepasst sein. Dies gilt sowohl für die Verriegelungsflächen als auch für die Trage- und Anlageflächen. Zum erzielen der bestmöglichen Passung wird das einzupassende Teil – z.B. der Lauf – mit „Russ“ geschwärzt bevor der Verschlusskasten „angeklappt“ wird. An den Berührungspunkten wird der Russ entfernt und es wird sichtbar wo die Flächen anliegen. Da die Russ-Schicht nur 2/1000mm dick ist, kann bei ausreichender Kenntnis und Handwerklichem Können eine höchst präzise Passung erzielt werden.
Ein lottriger Verschluss ist auf den ersten Blick nicht immer leicht zu erkennen. Als einfachen Test für den Jäger empfiehlt sich eine Rasierklinge zwischen Lauf und Verschlusskasten einzuklemmen. Lässt sich der Verschlusshebel mit der eingelegten Rasierklinge noch immer ganz schliessen ist das „neue Abdichten“ des Verschlusses empfehlenswert.
Schlechte Präzision, schlechtes Zusammenschiessen von Doppelbüchsen sowie abweichende Treffpunktlage von Schrotgarbe oder Flintenlaufgeschossen an Bockbüchsflinten und Drillinge sind oft auf den schlechten Sitz der Läufe im Verschlusskasten zurückzuführen.
Die Langlebigkeit des Verschlusses ist nicht nur abhängig von der Qualität der ausgeführten Passarbeiten bei der Herstellung der Waffe sondern auch wie viel die Waffe benutzt und gepflegt wurde.
Durch den Gebrauch und die dadurch mechanische Abnützung der Teile sind „undichte Verschlüsse“ meistens an 15-20 Jahre alten Kipplaufwaffen anzutreffen.
Wird der Verschluss rechtzeitig wieder fachgerecht abgedichtet, verhindern Sie nicht nur wesentlich höheren Reparaturkosten sondern Sie erhalten auch Präzision, Lebensdauer und Wert der Waffen.